Futsal-Bundesliga - FC Liria vs Hamburger SV

In der Futsal-Bundesliga muss der FC Liria im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV eine bittere, weil vermeidbare 1:4-Niederlage hinnehmen. Vor 364 Zuschauern fiel die Entscheidung erst in den letzten Spielminuten der Partie. Dabei waren die Berliner über weite Phasen das aktivere Team. Indes das Resultat ging auch an Lirias Trainer Petr Schatalin nicht emotionslos vorbei. „Das Spiel vergisst man, das Ergebnis bleibt“, so sein trockenes Fazit.

Die Neuköllner begannen druckvoll, aber Hamburgs Defensive war hellwach und überstand diese Phase schadlos. Die Gäste dagegen waren brutal effektiv, bereits mit der zweiten Chance brachte Kochsiek die Hansestädter in Führung (4.). Die große Möglichkeit zum Ausgleich gab es vier Minuten später, als Ali Fayazi zum Handstrafstoß antrat, aber Nationaltorhüter Pavlos Wiegels halten konnte. Liria blieb gut im Spiel, ließ aber weiterhin die Effektivität in der Chancenverwertung vermissen. Eine Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen, allein in Hälfte Eins klatschte der Ball drei Mal an den Pfosten oder die Latte des Gästegehäuses. Hamburg hatte nicht selten Probleme sich aus dem Offensivpressung der Neuköllner zu lösen.

Apropos Gäste-Keeper Wiegels. Hamburgs Trainer Michael Meyer brachte es nach dem Spiel auf den Punkt! „Wenn uns Pavlos nicht in der einen oder anderen Situation rettet, kann das Spiel in eine ganz andere Richtung schlagen“.

Und so ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter. Doch nun offenbarte das Spiel der Neuköllner neben der mangelnden Chancenverwertung ein weiteres Manko, die fehlende Cleverness in der Zweikampfführung. Schon nach sechs Spielminuten in der zweiten Hälfte standen bei Liria vier kulmulierte Fouls, also Vergehen, die mit direkten Freistößen bestraft werden, auf der Anzeigetafel. Bei Rückstand 14 Minuten mit angezogener Handbremse zu agieren war auch für die Neuköllner ein zu schwieriges Unterfangen.  Die Hanseaten hatten weiterhin Glück und Keeper Wiegels, um nicht den Ausgleich zu kassieren. Fünf Minuten vor dem Ende war es dann so weit, dem sechsten Foul der Berliner folgte der 10-Meter-Freistoß ohne Mauer. Neves vollendete zum 2:0 für den HSV, bei denen nun pure Erleichterung zu spüren war. Lirias Trainer Schatalin versuchte es nun mit zusätzlicher Offensivpower in Form des Flying-Goalkeepers. Der HSV warf sich mit allen verfügbaren Mitteln in die Verteidigung der Führung. In der 37. Minute der nächste Nackenschlag für die Neuköllner. Per Konter konnten die Hamburger die Führung weiter ausbauen. Zwar gelang Ali Fayazi eine Minute vor der Sirene noch das 3:1, aber Heideri machte Sekunden später den Deckel endgültig drauf.

Für Petr Schatalin war das sechste Foul spielentscheidend. „Die junge Truppe ist noch nicht stabil. Es entscheiden die Kleinigkeiten. Wir haben mehr Chancen gehabt als der Gegner, waren aber vor dem Tor nicht clever.“